Wilhelmshavener Modellbaubogen


Wir über uns


Im Norden Deutschlands gibt eine Firma, die Modellbaubogen mit besonderer Sorgfalt herstellt und jeden Kunden wie einen Freund behandelt. Dürfen wir uns Ihnen vorstellen?

Wir sind der Möwe-Verlag aus Wilhelmshaven, bekannt für die Wilhelmshavener Modellbaubogen. Vielleicht haben Sie schon von uns gehört. Aber falls Sie uns noch nicht kennen, möchten wir Ihnen gerne erklären, wer wir sind.

Es begann im Jahre 1953, als wir in Wilhelmshaven die ersten Modellbaubogen herausbrachten. Von Anfang an legten wir besonderen Wert auf Qualität. Der Name Wilhelmshavener Modellbaubogen ist inzwischen zu einem internationalen Markenzeichen geworden. Es dauerte gar nicht lange, bis wir feststellten, daß unsere Bastler nicht nur unsere Modelle bauen wollten, sondern auch über die Originale Informationen suchten. So ergänzten wir die Bauanleitungen mit technischen und historischen Details.

Das Bauen von Kartonmodellen mit Wilhelmshavener Modellbaubogen ist nicht schwierig, es ist lediglich eine andere Form des Modellbaus und hat seine eigenen Regeln. Wir würden uns freuen, wenn Sie genau so viel Spaß an diesem Hobby haben, wie viele vor Ihnen.


Allgemeine Hinweise


Welche Werkzeuge werden benötigt

1. Ein Bastelmesser, um entlang gerader oder leicht geschwungener Linien zu schneiden.

2. Eine Schere für gekrümmte Teile.

3. Eine spitze Pinzette für die kleinen Teile.

4. Ein Lineal, um entlang gerader Linien zu ritzen oder auszuschneiden.

5. Zum Ausschneiden von Bauteilen mit dem Messer empfiehlt sich als Unterlage eine Glasplatte. Bei anderen Unterlagen schneidet das Messer oft auf vorhandenen Schnittrillen. Dadurch kann das Bauteil ausfransen.


Klebstoff

Beim Kartonmodellbau sollten je nach Art und Ort der Verklebung Klebstoffe mit der geeigneten Härte/ Elastizität des Klebefilms gewählt werden. Lösungsmittelfreie Klebstoffe sind für unsere Modellbaubogen ungeeignet. Sie enthalten Wasser, das in den Karton einzieht und dort die Struktur aufweicht. Es entstehen Verformungen, der Modellbaukarton verliert seine Formbarkeit und Elastizität. Ähnliches gilt für Klebestifte, da sie auf Seifenbasis aufgebaut sind. Ungeeignet ist auch Sekundenkleber. Er ist flüssiges Plexiglas, das spröde aushärtet und Wasser aufnimmt.

Grundsätzlich gilt, daß alle Lösungsmittel-haltigen Klebstoffe beim Auftragen eine Kapilarwirkung entwickeln, d.h. sie dringen in das Papier ein. Daraus folgt: je dünner, um so besser! Um größere Flächen Rücken an Rücken zu kleben, sollten zunächst beide Rückseiten gleichmäßig und dünn bestrichen werden, um die Papierporen zu schließen. Nach dem Austrocknen ist auf eine von beiden Rückseiten erneut Klebstoff aufzutragen. Danach sollen beide Teile zwischen zwei glatte Gegenstände (Buch o.a.) gedrückt werden, um die Luftblasen herauszupressen.

Beim Dosieren des Klebstoffes aus der Tube ist die Tube grundsätzlich an dem hintersten Teil leicht zusammenzudrücken, um bei Verringern des Druckes ein Rückatmen zu verhindern. Niemals eine Tube vorne drücken.

Klebstoffe von UHU, die sich besonders eignen, sind in der folgenden Aufstellung nach ihrer Härte aufgelistet, wobei UHU Flinke Flasche den geringsten und UHU Hart den höchsten Härtegrad aufweisen:


UHU Flinke Flasche (mit Lösungsmittel)

UHU Alleskleber

UHU Hart.


Für o.a. Klebstoffe kann zum Verschluß der Tuben die Verschlußkappen einer leeren UHU Sekundenklebe-Tube benutzt, da diese Kappe diffusionsdicht ist, d.h. der Klebstoff bleibt in der Dosiertülle immer flüssig. Die Verschraubungen sind genormt

Eine Besonderheit gilt für UHU Plast Spezial mit Dosiernadel. Dort, wo der Modellbaubogen mit Plast Spezial überzogen wird, dringt der Klebstoff durch den Farbdruck in das Papier ein und produziert auf der Oberfläche ein Laminat, ohne daß die Farben sich verändern. Der so behandelte Bogen läßt sich nach dem Trocknen besser schneiden, formen und verkleben, sowohl mit Laschen als auch Stoß auf Stoß. Die Dosier­nadel läßt sich übrigens auch bei andern UHU Tuben benutzen. Sollte sie einmal verstopfen, dann die Nadelspitze mit einem Gasfeuerzeug vorsichtig erhitzen, bis die Spitze wieder frei ist.

Zum Kleben von Plexiglas eignet sich UHU All Plast. Für besonders stabile Verbindungen wird UHU Plus Endfest 300 (2 Komponenten) empfohlen. Die Klebestellen sind fein aufzurauhen und nach Bedienungsanleitung zu verkleben. Nach 12 Stunden Abbindezeit ist die Verklebung bei 70 Grad Celsius auszutempern. Diese Verklebung ist zwar zeitaufwendig aber besonders haltbar. Bei Klebungen Stoß auf Stoß wird als Klebeunterlage ein Polyathylen-haltige Schaumstoff-Unterlage empfohlen. Der Klebstoff haftet nicht auf ihr, das Teil klebt somit nur an seiner Klebenaht und nicht auf der Unterlage.

Ein klares Numerierungssystem macht es einfach, die einzelnen Teile aufzufinden, wobei die schwarzen Ziffern Teilenummern. sind. Die farbigen Ziffern sind in aller Regel Positionsnummern. und markieren den Ort, an oder auf dem das Teil mit der entsprechenden schwarzen Nummer geklebt wird.

Das Verbinden und Zusammenkleben von Teilen geschieht entweder mit Klebelaschen oder Stoß auf Stoß. Dort, wo zwei Teile im rechten Winkel stumpf aufeinander geklebt werden, ist auf das eine Teil zunächst ein dünner Streifen Klebstoff aufzutragen, in den das andere Teil mit seiner Kante hineingeklebt wird. Beim Zusammenkleben von Streifen, Ringen oder Hohlkörpern sind diese Teile zunächst vorzurunden, bis sie die neue Form erhalten. Dadurch wird ein spannungsfreies Kleben gewährleistet.


Zum Vorrunden sollte das Teil über eine Kante gezogen werden.



Den gleichen Effekt kann man bei kleinen Teilen auch erreichen, indem man sie um einen runden Bleistift rollt, wobei die Enge der Rundung von dem Kreisdurchmesser des Bleistiftes abhängt.


Sehr kleine Teile rundet man am besten mit der Fingerspitze über einen runden Stab. Auf diese Weise kann man Zylinder oder Kegel in die richtige Form bringen.


Das Bauen von Schiffen


Besonders wichtig für den Bauvorgang ist, daß die Grundplatte absolut flach und eben aufliegt. Dies ist die Voraussetzung für ein verwindungsfreies Bauen. Das Modell sollte dabei auf einer Unterlage durch Klebepunkten befestigt sein, bis zumindest die Bordwand, das Deck usw. fest verbunden sind. Um die Grundplatte später wieder von der Unterlage zu entfernen, sollte man vorsichtig mit einem Lineal oder noch besser einen Nylonfaden zwischen Grundplatte und Unterlage durchziehen, ähnlich wie der Konditor eine Torte in Scheiben schneidet.


Spanten

Die einzelnen Spanten sind dort, wo nötig vor dem Ausschneiden zu beschriften.



Wichtig ist, daß die Knicklaschen entsprechend den Markierungen auf der Grundplatte gefaltet werden. Auch muß darauf geachtet werden, daß der Mittelträger exakt auf der markierten Mittellinie der Grundplatte befestigt wird.


Einige der Schiffe haben Bug- oder Heckpartien, die negative oder positive Sprünge aufweisen. Hier ist das entsprechende Teil mit einem warmen Teelöffel auf einer harten Schaumstoffunterlage langsam in Form zu bringen. Wenn diese Teile dann ihre neue Form angenommen haben, lassen sie sich leichter an ihre Stelle kleben. In der Regel ist es vorgesehen, gebogene Bauteile mehrfach einzuschneiden, um die Rundung schrittweise vorzubereiten. Es empfiehlt sich, bei dem anschließenden Stoß auf Stoß - Verkleben die Innenseite der Klebekante zusätzlich mit einer Verbindungslasche zu sichern.


Reling, Niedergänge etc.

Die Reling ist allgemein aufgedruckt, dennoch kann das Modell verbessert werden, wenn man die Reling alternativ baut. Auch die Geländer von Niedergängen oder das stehende und laufende Gut kann aus anderem Material gefertigt werden. Tips hierzu finden Sie im Wilhelmshavener Magazin.


Poller

Poller lassen sich entweder durch die im Karton gedruckten Teile bauen oder mit kleinen Flachkopfnägeln darstellen.

Die Köpfe werden geschmirgelt. Als obere Pollerverbindung wird, wie in der Abbildung dargestellt, im entsprechenden Abstand der beiden Poller in ein zugeschnittenen Karton ein Loch gebörtelt und geschnitten, durch das die einzelnen Poller dann gesteckt und auf der markierten Stelle befestigt werden.


Flugzeuge


Bei Flugzeugen bestehen die einzelnen Bauteile meistens aus Zylindern oder stumpfen Kegeln, die miteinander verbunden werden. Bei den Tragflächen ist aus aerodynamischen Gründen das obere Teil stärker gekrümmt als das Unterteil, um dem Flugzeug den nötigen Auftrieb zu geben. Wichtig ist dabei, daß die Vorderseite der Tragfläche eine Rundung aufweist und die hintere Seite eine scharfe Abrißkante hat. Tragflächenteile sollten vor dem Zusammenbau entsprechend ihrer Form gerundet werden, um sie dann spannungsfrei in ihre endgültige Form zusammenkleben zu können.


Cockpit

Die Fensterpartien des Cockpit sind im Bausatz mit Lichtschatten gedruckt. Die Glaspartien können auch ausgeschnitten und mit der Folie, in die der Bausatz eingeschweißt geliefert wird, hinterklebt werden. Das erhöht das naturgetreue Aussehen des Modells.


Beim Aufbringen der Folie sollte diese in einem etwas größeren Umfang zugeschnitten werden, als dies der Fensterausschnitt erfordert. Auf die ausgeschnittenen Rahmen (nie auf die Folie) ist der Klebstoff aufzutragen. Dann wird die Folie vorsichtig mit einer leichten Spannung aufgeklebt. Nach dem Abbinden des Klebstoffes werden die überstehenden Enden und Ecken vorsichtig abgeschnitten. Zum Montieren der Folie auf den Cockpit - Rahmen können Zahnstocher oder ähnliches hilfreich sein. Nach dem Austrocknen der Verklebungen kann die Folie mit einem Föhn gestrafft werden


In ähnlicher Form können auch Fensterpartien und Bullaugen bei Schiffen gesupert werden.



Und nun viel Spaß und Erfolg!

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